Sew Along Mantel Nelly - Zusammenfassung -Inhaltsverzeichnis
Sew Along Mantel NELLY: Vorbereitung
Im Vorfeld zum Sew Along tauchen einige Fragen auf, die ich gleich hier mal allgemein beantworte.
Geht Baumwollstoff auch als Futter?
Futterstoff zu nehmen, empfiehlt sich, weil der Mantel beim Anziehen schön flutscht, was vor allem im Ärmelbereich wichtig ist und dafür, dass Mantel schön fällt. Je nachdem, was man gerade drunter trägt, kann das Baumwollfutter an der Kleidung kleben und rubbelt beim Gehen über Beine und Hüfte hoch … Ich bin da ein bisschen empfindlich, weil ich gerne Kleidchen anhabe, bei Hosen ist das nicht so tragisch. Da die Ärmel bei NELLY angeschnitten sind, kann man auch nicht stückeln (Ärmel aus Futterstoff, Rest aus Baumwolle), allerdings sind die Ärmel recht weit, so dass es weniger empfindliche Menschen nicht so stört, wenn das An- und Ausziehen nicht so komfortabel ist. Also: wenn kein Futterstoff, würde ich doch zumindest für einen glatten Baumwollstoff, wie Baumwollsatin, plädieren.
Kann man NELLY auch als Wendemantel nähen?
Jacken mit Wendemöglichkeit sind einfacher herzustellen, weil sie kürzer sind. Bei Mänteln verzieht sich gerne alles auf die Länge, da man beim Wendeteil die Saumnaht schließen würde (beim Füttern bleibt diese lose). Es ist meist ein rechtes Geduldsspiel, einen Wendemantel zu produzieren, der nirgends zupfelt. Ich wäre nicht so geduldig und würde mir lieber einen zweiten Mantel nähen.
Sew Along Mantel NELLY: Teil 1
Sew Along zu Mantel NELLY als Frühling/Sommer-Variante mit buntem Baumwollstoff mit Musterprint und Mantelfutter. Die normale NELLY ist ohne Futter erklärt, daher gehe ich besonders auf die das Zuschneiden von gemustertem Stoff und die Verarbeitung mit Futter ein, so dass Schritt für Schritt jeder Mitmachen kann.
Wie ich schon öfter erwähnt habe, solltet ihr die Stoffe vor der Verarbeitung so waschen und trocknen, wie ihr es später auch macht. So vermeidet man unliebsame Überraschungen und seltsame Schrumpfungen. Und bei den Waxprints wird die starre Schicht gleich rausgewaschen.
Den Papierschnitt schneidet ihr in eurer Größe aus und da die NELLY superweit ist, genügt es, sich an der Oberweite zu orientieren. Das Schnittmuster ist inklusive der benötigten Nahtzugabe: normale Nähte immer 1 cm, Saum 4 cm.Zuerst widmen wir uns dem bunten Außenstoff mit aufregendem Muster. Gerade vorne soll es ein schönes Bild geben und die Paradiesvögel sollen optimal platziert sein. Dazu habe ich von der rechten Stoffkante gut 1 cm umgeklappt und definiere dies als meine vordere Mitte. Nun klappe ich von der linken Stoffseite so viel Stoff um, dass das Muster in der vorderen Mitte schön zusammenpasst.
In der vorderen Mitte wird später auch der Reißverschluss angebracht. Ich leg ihn hier einfach mal drauf.
Aber eigentlich ist er ja versteckt (der Schieber spitzelt ein bisschen vor, ich habe ihn eingekringelt).
Und so käme das Vorderteil-Schnittteil auf den Stoff.
Vorher markieren wir an beiden Seiten die vordere Mitten, ich habe das hier mit Stecknadeln gemacht.Nun klappen wir den Stoff wieder auf und platzieren unsere beiden gesteckten vorderen Mitten aufeinander. Das ist bei mir musterbedingt etwas verschoben.
Am Papierschnitt zeichnen wir die vordere Mitte ein, diese liegt 1 cm von der vorderen Kante entfernt. Die Papier-vordere Mitte legen wir nun auf die Stoff-vordere Mitte und steckt das Schnittteil fest.
Bei meinem Muster passt es glücklicherweise ganz gut, wenn ich das Rückenteil an der neuen Bruchkante anlege. Das Rückenschnittteil steckt ihr auch gleich am Stoff fest.
Vor dem Zuschneiden markieren wir den oberen spitzen Punkt der aufgesetzten Tasche. Die stelle habe ich mit dem Filzer rot angekreuzt. Mit einer Handnähnadel und langem, doppelten Faden stechen wir einmal senkrecht durch das Papier und die zwei Stofflagen – hin und zurück – und lassen dann üppig lange Fadenenden hängen.
Wir schneiden die Schnittteile zu. Bei wem es vom Muster her geht, der legt die übrigen Schnittteile auch schon auf: 2x Taschenbeutel, 1x Kapuzenbeleg im Bruch, 2 x Kapuze und 2 x Ärmelbeleg. Bei mir geht das nicht, deshalb schneide ich zunächst Vorder- und Rückenteil zu. Beim Vorderteil noch die Stellen markieren, an denen die Tasche die Seitennaht trifft und die Reißverschluss-Markierung an der vorderen Kante. Ich markiere dies mit Knipsen oder Zwicken in der Nahtkante. Dazu schneide ich an der Kante max. 0,5 cm mit meiner kleinen Schere ein.
Wenn wir die Vorderteile trennen, ziehen wir die Fäden zwischen den Stofflagen ein bisschen locker auseinander (so, dass es sich nicht ausfädelt). Und schneiden die Fäden auseinenander, dass auf beiden Schnittteilen der Faden als Markierung bleibt.
Als nächstes schneiden wir die Vorderteil-Taschen zu, damit die Vögelchen auch wieder an der richtigen Stelle platziert sind. Dazu legen wir das Taschenbeutel-Schnittteil auf das Vorderteil und markieren den Umriss mit Stecknadeln. Das Paierschnittteil ragt einen 1 cm über die Markierungen heraus, da die Nahtzugabe dran ist.
Auf dem Stoff suchen wir das passende Musterstück, damit sich die aufgesetzte Tasche schön ins Gesamtbild einfügt. Das ist ein bisschen Herumgemesse an verschiedenen Punkten, aber wenn es dann gut aussieht, schneidet man den Taschenbeutel zu.
Hier habe ich den Taschenbeutel aufs Vorderteil gelegt. Ein Chamäleon-Paradiesvogel.
Nun folgt der Spaß noch für die andere Seite.
Das war auch schon das Schlimmste. Noch 1x Kapuzenbeleg im Bruch, 2 x Kapuze und 2 x Ärmelbeleg feststecken und ausschneiden. Falls nicht schon geschehen.
Das Futter zuschneiden ist nun ein Kinderspiel. Manchmal benötigt man für das Futter einen Extra-Schnitt, dass ist bei der NELLY nicht nötig, da es nur 3 Änderungen gibt:
- In der hinteren Mitte geben wir 2 cm Mehrweite zu.
- Den Rückenteil-Saum kürzen wir um 2 cm,
- und den Vorderteil-Saum auch.
Aber der Reihe nach: Die Mehrweite im Futter-Rückenteil kann man parallel zur hinteren Mitte dazugeben, oder nur oben im Halslochbereich. Das machen wir hier bei der NELLY, da diese im Saum so weit ist, dass es da sicher nicht zu Futter-Engpässen kommen kann. Wir messen von der Bruchkante 2 cm nach innen und stecken den Papierschnitt vom Rückenteil oben am Halsloch fest. Unten am Saum lassen wir es so auslaufen, dass der Papierschnitt ganz an der Bruchkante liegt.
Dann stecken wir gleich noch alle übrigen Teile – Vorderteil, Kapuze und Tasche – fest.
Den Saum im Vorder- und Rückenteil klappen wir im Papierschnitt einfach 2 cm hoch und schneiden an der Faltkante. Wir markieren noch mit einem Knips an der hinteren Mitte die Zugabe (da, wo der Papierschnitt endet). Nun noch die übrigen Teile ausschneiden und fertig ist das Futter.
Zu guter Letzt benötigen wir die Vlieselinestreifen. Wir werden die Streifen nur am Außenstoff festbügeln, nicht im Futter. Wer ein delikates Futter hat und dieses auch mit Vlieseline sichern möchte, schneidet einfach die doppelte Menge zu.
Am einfachsten nimmt man die gesamte Länge vom Vlieseline und schneidet mit Rollcutter und Lineal 3x 1 cm-Streifen und 2x 4 cm-Streifen.
Sew Along Mantel NELLY: Teil 2
Liebe Nellyanerinnen, heute sind wir der Nähmaschine schon ganz nah. Doch zunächst trennt uns das Bügeleisen von ihr. Wir bügeln als erstes die Vlieselinestreifen auf und zwar die 1 cm-Streifen im Vorderteil- und Rückenteil-Halsloch, an der vorderen Kante und am Eingriff des Taschenbeutels. Die 4 cm-Streifen kommen in den Saum von Vorder- und Rückenteil.
Vlieselinestreifen verstärken die Kanten und sorgen dafür, dass man sie beim Nähen nicht ausleiert. Die Seite der Vlieseline mit den rauhen Mininoppen, den Klebepunkten legt man auf die linke Stoffseite. Je nach Hersteller gibt es etwas unterschiedliche Angaben, wie die Vlieseline aufgebügelt wird. Am schnellsten geht es bei der H200, wenn man sie mit dem Dampfbügeleisen aufdampft. Die Streifen bügeln wir ca. 05 cm von der Kante entfernt auf. Somit liegt die Nähnaht nachher genau auf den Streifen.
Das sieht beim Vorderteil so aus:
Bei dieser Gelegenheit bügeln wir den Saum im Vorderteil gleich 4 cm hoch.
Auch hier bügeln wir den Saum gleich 4 cm nach innen.
Und zuletzt noch die Taschenbeutel. Die Eingriffkante ist die obere, leicht nach innen geschwungene Kante.
Jetzt kann uns nichts mehr halten und wir stürzen zur Nähmaschine: Dazu legen wir rechts auf rechts die Futter-Taschenbeutel auf die Taschenbeutel und verstürzen die Naht mit 1 cm-Nahtzugabe. Die Seitennaht lassen wir zum Wenden offen. Und falls jemand über den Begriff verstürzen stolpert: Verstürzen ist, wenn man zwei Stoffteile rechts auf rechts aufeinander legt und zusammennäht.
Nach dem Nähen vergleichen wir, ob die Rundungen bei den Taschenbeuteln auch in etwa gleich sind und keine wilde Dellen aufweisen. Danach schneiden wir die Nahtzugabe zurück auf ca. 0,5 cm, außer an der Spitze, da etwas mehr. An der Spitze ist man in einem Dilemma: Schneidet man zu viel ab, franst der Stoff aus, bei zuwenig bobbelt die Spitze nach dem Wenden. Da kann man sich getrost auch langsam rantasten.
So sieht das von der anderen Seite aus. Wir wenden die Taschenbeutel nun auf rechts.
Eilen zum Bügeleisen, denn gut gebügelt ist halb genäht und rollen die Kanten schön nach außen und bügeln alles glatt. Nun steppen wir den Taschengriff mit 0,5 cm Abstand zur Kante. Steppen ist wieder ein anderes Wort für Nähen, diesmal näht man auf der rechten Stoffseite sichtbar neben einer Nahtkante. Das kann eine verstürzte Kante sein, wie in diesem Fall. Oder in einem Kleidungsstück neben der Naht (z.B. bei einer Passe oder die Schrittnaht bei der Jeans).
Wir steppen gleich weiter … die Taschen legen wir auf den Stoff auf und platzieren sie gemäß der Markierung mitten im Vorderteil und den Zwicken in der Seitennaht.
Und steppen die Taschen auf, wieder 0,5 cm von der Kante entfernt. In der Seitennaht nähen wir sie auch schon mal mit 0,5 cm fest.
Oben riegeln wir die Taschenspitze fest, indem wir ein kleines Dreieck nähen. Dann ist die Ecke stabil und reißt nicht bei der ersten Großbelastung aus.
Nachdem der Reißverschluss bei einigen bei euch eine Hürde darstellt, die sehr gerne umgangen wird, wagen wir uns gleich dran, dann haben wir’s hinter uns. Und ihr werdet sagen: So schlimm ist das ja gar nicht!
Wir holen mal alles, was wir benötigen: den Reißverschluss und die beiden Vorderteile.
Wir fangen mit dem linken Vorderteil an (das rechts vor uns liegt) und legen den Reißverschluss rechts auf rechts auf und stecken ihn gut fest. Wir nähen nachher in der Mitte des Stoffbandes, von dieser gedachten Naht bis zur Kante soll es dann 1 cm Nahtzugabe geben. Dementsprechend legen wir den Reißverschluss auf. Außerdem oben an den 1 cm Nahtzugabe am Halsloch denken und den Beginn der Raupe erst dort platzieren. Wenn der Reißverschluss (gemessen wird der später sichtbare Teil) genau 60 cm lang ist, dann reicht er unten genau bis zur Reißverschlussmarkierung. Mein gekaufter 60 cm-Reißverschluss ist jedoch tatsächlich 61 cm lang und ragt dann entsprechend 1 cm über diese Marierung raus.
An die Nähmaschine schnallen wir nun unser Reißverschluss-Füßchen und legen los. Dabei liegt das Füßchen immer dort, wo die Raupe nicht ist. Nun nähen wir beherzt den Reißverschluss an.
An einer Seite kommt der Moment, indem wir den Schieber umschiffen müssen. Dazu halten wir mit etwas Abstand vorher an, Nadel nach unten in den Stoff positionieren (damit die Naht nicht verrutscht), Füßchen hoch und Schieber nach hinten Schieben.
Füßchen wieder runter und fertig nähen.
Puh, die erste Naht ist geschafft! Für die zweite Naht legen wir Reißverschluss und Vorderteile erst so hin, wie sie später aussehen sollen (klappen die Nahtzugabe vom linken Vorderteil nach innen).
Den Reißverschluss stecken wir fest, achten wieder auf den 1 cm von oben und von der Seite.
Fertig ist der Reißverschluss.
Nun die Naht noch schön bügeln, dass die Nahtzugabe glatt liegt.
Wir wechseln das Reißverschluss-Füßchen aus.
Sew Along Mantel NELLY: Teil 3
Liebe Nellyanerinnen, das wird ein gemütliches Wochenende. Die Maschine kann richtig rattern, keine komplizierten Nähte, aber schöne Ergebnisse.
Als erstes kramen wir das fertig gestellte Vorderteil wieder heraus und legen es schön vor uns hin. Rechte Seite oben. Und gleich drauf kommt, rechts auf rechts, das Rückenteil.
Unsere erste Nähtat ist die Schulternaht, diese verstürzen wir mit 1 cm Nahtzugabe.
Und bügeln die Nahtzugaben auch gleich schön auseinander.
Als nächstes versäubern wie die Seitennähte samt Saumkante einzeln (entweder mit der Overlock oder einem Zickzack-Stch an der Kante).
Jetzt schließen wir die Seitennähte mit den angeschnittenen Ärmeln.
Ihr ahnt schon, was kommt: bügeln. Weil das immer schwieriger wird, auf dem großen Bügelbrett die Nähte zu bügeln, empfehle ich an dieser Stelle wärmsten das Ärmel-Bügelbrettchen. Damit kommt man schön in alle Ecken.
Wieder bügeln wir die Nahtzugaben – soweit es geht – auseinander. Nur im Taschenbereich lassen wir der Tasche ihren Willen.
Die Ärmelblenden legen wir längs auf die Hälfte, rechts ist außen, und bügeln sie einmal. Ich bügel alles lieber schon, solange es noch flach vor mir liegt. Trotz Ärmelbügeleisen.
Das Umgebügelte klappen wir wieder auf und legen die Blende auf die andere Hälfte (quer). Mit 1 cm Nahtzugabe verstürzen.
Nahtzugaben auseinander bügeln und gleich schön längs falten, an der Bügelkante die wir vorhin schon vorbereitet haben.
Wir markieren die Hälfte – das heißt, wenn auf der einen Seite die Naht ist, ist gegenüber die Hälfte – und stecken eine Nadel rein. In der unteren Blende hab ich alles verschoben, damit man es besser sieht.
Beim Ärmel des Mantels markieren wir auch munter die Hälfte – unten ist die Naht und oben steckt die Nadel.
Blende und Ärmel legen wir nun aufeinander, Naht an Naht und Nadel an Nadel.
Wir legen es rechts auf rechts und stülpen dafür die Blende über den Ärmel. Gleich an den Markierungen und überhaupt feststecken.
Diese Naht verstürzen wir auch wieder mit 1 cm Nahtzugabe. Ich nähe dazu immer „innen“, in diesem Fall im Ärmel. Man kann auch „außen“ nähen und es um die Nähmaschine wurschteln. Ich finde, da ist die Unfallgefahr größer, dass man etwas Stoff von anderer Stelle unwillentlich mit festnäht.
Diesmal bügeln wir noch nicht, sondern hängen den Mantel einfach mal an die Seite.
Ich habe bisher mit blau genäht, fädle für das Futter aber um. Das kommt jetzt auf eure Farbkombis an.
Als erstes nähen wir die Kapuze zusammen: rechts auf rechts mit 1 cm Nahtzugabe verstürzen.
Ja, wieder die Nahtzugaben auseinander bügeln.
Das Kapuzenfutter können wir getrost bis Montag zur Seite legen.
Im Mantelfutter haben wir im Rückenteil 2 cm Mehrweite zugeschnitten. Damit das Futter-Halsloch wieder ans Außenstoff-Halsloch passt, nähen wir im 2 cm-Abstand ein Falten ab. Rechts liegt innen.
Die Falte kann man zu einer Seite seiner Wahl bügeln oder mittig als Kellerfalte.
Jetzt schließen wir noch wie beim Außenstoff die Schulternaht und bügeln die Nahtzugaben auseinander.
Anschließend die Seitennaht und versäubern dann diese Naht zusammen. Das war auch schon die letzte Versäuberungsnaht für die Futter-NELLY. Nahtzugaben Richtung Rückenteil bügeln.
Den Saum schlagen wir 2 x 2 cm ein. Dazu kann man erst 2 cm messen und feststecken.
Danach die weiteren 2 cm umschlagen, feststecken und nähen. Danach die Nähmaschine ausschalten.
Und die Naht noch schön glattbügeln.
Fertig! Bügeleisenstecker ziehen und Füße hochlegen. Vielleicht das Mantelfutter auch noch auf einen Kleiderbügel hängen, damit es nicht knittert.
Sew Along Mantel NELLY: Teil 4
Ich hoffe, ihr habt am Wochenende schnell genäht und den Rest der Zeit die Sonne genossen! Für die leichte, bunte NELLY wäre es bei uns noch etwas zu kühl gewesen, aber man ahnt schon, dass man sie bald tragen könnte.
Wir schnappen uns die restlichen Schnittteile und nähen heute die Kapuze. Die Außenstoff-Kapuzenteile rechts auf rechts legen und mit 1 cm Nahtzugabe verstürzen.
Wir bügeln die Nahtzugaben auseinander.
Wir finden unsere Futterkapuze und stecken die beiden Kapuzen links auf links ineinander.
Die Außenkante stecken wir fest und nähen die Kapuzen füßchenbreit zusammen.
Bei der Kapuzenblende markieren wir an beiden Kanten mit Stecknadeln die jeweilige Hälfte und legen die eine Kante der Blende rechts auf rechts auf die Kapuze, Blendenkante an Kapuzenkante.
Die Kanten stecken wir schön aneinander und nähen sie mit 1 cm Nahtzugabe zusammen.
Jetzt wird’s spannend! Vom Prinzip her rollen wir die Kapuze ein und legen die Blende drumherum, wie einen Tunnel.
Dazu legen wir die Blendenecke an die bereits vernähte gegenüberliegende Blendenecke und stecken sie fest.
Die Kante stecken wir Schritt für Schritt immer weiter so an die Kapuze und rollen die Kapuze somit ein. Darauf achten, dass die Mitte-Markierung der Blende wieder auf die Kapuzennaht trifft.
Die andere Hälfte der Kapuze ziehen wir aus dem Tunnel raus und stecken hier auch die Kanten aneinander.
Diese Naht schließen wir mit 1 cm Nahtzugabe.
Und ziehen anschließend die Kapuze aus dem Blendentunnel heraus. Das ist ein Gewurschtel und eine bisschen wie eine Schmetterlingsgeburt, nur dass keine Raupe übrigbleibt.
Voilà, die krumpelige Kapuze ist da!
Ihr habt es sicher schon vermisst: jetzt wird endlich mal wieder gebügelt. Die Blendennaht an der Kapuze gut auseinander und glatt bügeln und die Grumpelfalten aus der Kapuze rausbügeln.
Die gebügelte Kapuze nähen wir an das Mäntelchen.
Im Rückenteil des Mantels markieren wir zuerst die Hälfte.
Die Hälfte soll an die hintere Kapuzennaht treffen.
Wir stecken alles gut fest, rechts auf rechts. Das ist ein bisschen ein Gepfriemel, da bei gegenläufigen Rundungen die Nahtkanten unterschiedlich lang sind. Beim Stecken orientiert man sich an der Nahtlinie, die 1 cm innerhalb der Nahtkante liegt und versucht die beiden Nahtlinien aufeinanderzustecken. Weichen die Längen hier auch radikal voneinader ab, kontrolliert man, ob an den Schultern evt. zu viel oder zu wenig abgenäht wurde und korrigiert es so.
An der vorderen Kante nähen wir die Bruchkante des Kapuzenbelegs genau bis zur Nahtkante des Reißverschlusses, aber Vorsicht: den Reißverschluss fassen wir nicht mit, der bleibt lose.
Auch die Halslochnaht wird gebügelt, Nahtzugaben in eine Richtung.
Und schon ist das Wochenpensum erfüllt!
Sew Along Mantel NELLY: Teil 5
Liebe Nellyanerinnen, heute ist Endspurt! Wir nähen noch das Futter in den Mantel und dann kann er spazieren geführt werden.
Mein dünnes Mäntelchen eignet sich momentan erst für Indoor-Events, aber das kann schnell gehen.
Wir legen den Außenmantel auf recht vor uns und stülpen das Futter drüber. Jetzt liegt der Mantel rechts auf rechts vor uns. Die erste Naht, die wir schließen, ist die vordere Kante und der Halsausschnitt. Wir nähen wir schon die ganze Zeit mit 1 cm Nahtzugabe, das sollte in der vorhandenen Naht sein. Bei mir ging es ganz gut mit normalen Füßchen, wer möchte kann aber sein Reißverschluss-Füßchen anschnallen für dies Naht.
Das Futter reicht nicht bis ganz unten, es beginnt mit einem Abstand von 6 cm von der Saumkante entfernt.
Wir können jetzt entweder die vorderen Kante-Naht schon mal nähen und uns danach dem Saum-Umgeklappe widmen. Oder alles gleich in einem Aufwasch machen: Wir klappen den Saum rechts auf rechts an der gebügelten Kante nach oben und nähen es an der Seite fest, mit 1 cm Nahtzugabe.
Genäht und zurückgeklappt sieht die Saumecke dann so aus:
Bevor wir bügeln, kontrollieren wir, ob die Reißverschluss-Abschlüsse gleich sind genauso wie den Saum. Wir schneiden die Ecken zurück, oben am Reißverschluss und unten im Saum.
So schön zurückgeschnitten lässt sich alles toll platt bügeln, was uns die nächste Steppnaht umso leichter macht: Wir steppen die vordere Kante und das Halsloch füßchenbreit fest. Das soll verhindern, dass das Futter in den Reißverschluss zwickt beim Öffnen und Schließen. Diese Steppnaht lass ich erst ca. 1,5 cm vom Saum entfernt beginnen.
Als nächstes steppen wir den Saumumschlag hoch und nähen ihn an der Kante fest. Hier beginne ich mit einem Abstand von 3 cm von der vorderen Kante. Beim Saumhochnähen darauf achten, das Futter nicht unwillentlich mitzufassen.
Jetzt fassen wir das Futter gezielt mit und zwar in den Seitennähten. Hier nähen wir im Nahtschatten (=in der Naht) das Futter an, das wir hinten festgesteckt haben.
Jetzt sieht alles schon ganz gut aus und wir stürzen uns auf die Ärmel. Erst legen wir den Mantel so hin, wie er später aussehen soll.
Die Ärmelblenden klappen wir um. Das lose Futter fixieren wir an der Seitennaht mit den Fingern der einen Hand ->
-> greifen mit der anderen Hand vom Saum her zwischen Futter und Außenstoff rein bis zum Ärmel.
Dort übernehmen wir die Stelle, die die andere Hand fixiert und ziehen es zwischen den Mantelteilen nach unten zum Saum heraus. Dort legen wir Ärmelfutter auf Außenärmel, rechts auf rechts, stecken es gut fest (die Schulternähte sollen natürlich auch aufeinander treffen) und nähen es zusammen mit 1 cm Nahtzugabe. Das ist ein bisschen wurschtelig. Aber wenn ihr denn Ärmel dann wieder rauszieht, ist das Futter fertig angenäht.
Wer hat, näht jetzt gleich sein Etikett rein, das kann auch als Prima-Mantelaufhänger umfunktioniert werden.
Die Ärmelsäume noch etwas platt bügeln und fertig ist das Mäntelchen!
Gleich auf den Kleiderbügel und fotografieren. Ich bin so neugierig, was ihr gemacht habt!
Geschafft! Eine ganze NELLY mit extra-Futter. Dafür gibt es ein extra-Lob mit Sternchen.